Menschenwürdige Lebensbedingungen

Menschenwürdige Lebensbedingungen

Die Landbevölkerung Indiens erweckt häufig schon wenige Kilometer außerhalb von Städten den Eindruck von Rückständigkeit, Vergessenheit und einer anderen, archaischen Welt. Die MF will diesen Menschen punktuell den Anschluss an Entwicklung und Fortschritt Indiens öffnen, ihre Lebensbedingungen verbessern, aber auch traditionell verwurzeltes, belastendes Denken und Bewusstsein schrittweise in neue Bahnen lenken.

Dörfliche Entwicklungen
MF17_03.jpg Veränderungsprozesse erfordern Zeit und eine tragfähige Vertrauensbasis in der Dorfbevölkerung. Lokale Projektpartner, eingebettet in die Zusammenarbeit mit Frauen- und Männergruppen, bringen Wissen, bodenständiges Verständnis, Erfahrungen und Kontakte zu Behörden und Geldinstituten in Verbesserungs­maßnahmen ein, deren Nutzen für die Bevölkerung in kurzer Zeit erkennbar wird, z.B.:

  • Gesundheitsversorgung und Hygiene-Beratung, Behebung einfacher Elektrizitäts- und Wasserprobleme, dörfliche Sanitär- und Müllentsorgung, Tagesbetreuung von Kindern, Ermöglichung des Schulbesuchs, Skill-Trainings, neue Einkommensaktivitäten, individuelle Maßnahmen für jede Familie, Erläuterungen zu Rechten und staatlichen Förderprogrammen.

Auf diesem Vertrauensfundament werden dann auch hoch sensible und langwierige, mentale Veränderungsprozesse möglich und in Gang gesetzt. Wichtigste Themen sind: Schwangerschaft, Abtreibung und der Verzicht auf die Tötung neu geborener Mädchen.

Mädchentötungen sind, verdeckt und verschwiegen, in der Landbevölkerung auch heute noch üblich und häufig letzter Ausweg in familiärer Not. Dies als menschenverachtendes Unrecht ins Bewusstsein von Männern und Frauen zu bringen, ist eine Herkulesaufgabe und verlangt tiefes Eindringen in traditionelles Denken und den menschlichen Druck gesellschaftlicher Gegebenheiten.

Hausbau-Programm
Trotz vieler farbenprächtiger neuer Häuser gehört folgendes Bild immer noch zur Normalität auf dem Land: Arme Familien in verfallenen Hütten oder nur ein Regenschutz aus Palmzweigen, Plastik und Blech. Ein Holzgestell ist Bett und Tisch, in einer Ecke wird gekocht, die Wasserstelle ist weit entfernt, Strom fehlt, die Latrine ist die Landschaft. In der Monsunzeit bringt Nässe, im Winter Kälte permanente Erkrankungen bei Eltern, ein bis drei Kindern und Großeltern.

Das Hausbau-Programm der MF hat seit 2006 den Bau von 26 festen Häusern finanziert. Steinwände, dichtes Dach, separate Küche und ein abgetrennter Sanitärbereich schaffen ein neues Lebensgefühl, das beflügelt und für die Familien ein neues Selbstbewusstsein und neue Antriebe schafft.

Infrastruktur- und Sanierungsmaßnahmen
Die MF fördert den Bau von Wassertanks, kommunalen Gemeinschaftsbrunnen und anderen Infrastruktur-Maßnahmen. Sie unterstützt auch nachhaltige Programme zur Auflösung von Slumgebieten, wenn diese nicht nur staatliche Baumaßnahmen, sondern zusätzlich eine nachhaltige Verbesserung der Versorgungs- und Einkommenssituation der Slumbewohner einbeziehen.

Projektpartner in diesen Themenbereichen: Andheri Hilfe e.V., Bonn . SOS-Kinderdorf e.V., München . SOS Children‘s Villages India . Salesianerinnen von Don Bosco (FMA), Kerala . DON BOSCO MONDO e.V., Bonn.

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